FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak forderte angesichts der Kritik des Rechnungshofs an der medizinischen Rehabilitation in Österreich dringend Reformen ein. „Der Bericht des Rechnungshofs zeigt klar auf, dass die Bedürfnisse der Patienten in der medizinischen Rehabilitation nach wie vor zu wenig berücksichtigt werden. Stattdessen werden standardisierte Pläne und ineffiziente Strukturen aufrechterhalten, während gleichzeitig wesentliche Gruppen wie Pensionisten benachteiligt werden. Hier braucht es dringend eine Regierung, die endlich zum Wohle unserer Bürger handelt, und keine Verlierer-Koalition im Dreiergespann zum Selbstzweck“, meinte Kaniak.
Einheitliche Therapiezeiten unabhängig von der Erkrankung
„Der Rechnungshof zeigt deutlich, dass die medizinische Rehabilitation noch immer nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt ist“, erklärte Kaniak. Einheitliche Therapiezeiten von 1.800 Minuten - unabhängig von der Art und Schwere der Erkrankung - werden in nur drei Prozent der Fälle angepasst. „Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Rehabilitation muss endlich so individuell gestaltet werden, wie es der jeweilige Gesundheitszustand erfordert“, betonte der FPÖ-Gesundheitssprecher.
Unverständliche Ungleichbehandlung von Pensionisten
Besonders kritisch sieht Kaniak die Benachteiligung von Pensionisten, die laut Rechnungshof keine ambulante medizinische Rehabilitation, keine Reha bei psychischen Erkrankungen oder Lympherkrankungen in Anspruch nehmen können. „Das ist eine völlig unverständliche Ungleichbehandlung, die durch nichts gerechtfertigt ist. Gerade Pensionisten sollten Zugang zu umfassender medizinischer Rehabilitation haben, um Pflegebedarf zu verhindern und ihre Lebensqualität zu erhalten“, so Kaniak.
Tarife für Reha-Leistungen nicht auf tatsächlicher Kostenbasis kalkuliert
Schwere Mängel kritisierte der Rechnungshof auch in der Kosten- und Tarifgestaltung der Rehabilitationseinrichtungen. „Die Tarife für Reha-Leistungen sind derzeit nicht auf Basis von tatsächlichen Kosten kalkuliert - mit Ausnahme der Onkologie. Dies führt zu mangelnder Transparenz und möglicherweise unnötigen Belastungen für die Sozialversicherungsträger. Es braucht daher eine umfassende Kostenkontrolle und ein gerechtes Tarifsystem, das auf Fakten basiert“, forderte Kaniak.
PVA-Reha-Einrichtungen teuer und ineffizient genutzt
Zusätzlich bemängelte der Rechnungshof die ineffiziente Nutzung und die hohen Kosten der PVA-eigenen Rehabilitationseinrichtungen. „Hier wird viel Geld investiert, ohne dass die Einrichtungen einen ausreichenden Mehrwert bieten. Das ist ein klarer Auftrag, die Strukturen und den wirtschaftlichen Nutzen dieser Betriebe genau zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen“, sagte Kaniak.
Verlierer-Parteien sollen sich weniger mit sich selbst beschäftigen
„Zum Wohle der Patienten darf nun keine Zeit verloren gehen. Wenn sich die Verlierer-Parteien weiterhin im Koalitions-Wirrwarr nur mit sich selbst beschäftigen, anstatt die Probleme in Österreich anzugehen, bleiben die Menschen auf der Strecke. Wir brauchen dringend Reformen, die eine individuelle, transparente und effiziente medizinische Versorgung für unsere Bürger sicherstellen und gleichzeitig Benachteiligungen abbauen“, forderte Kaniak abschließend.