„Auch diese reine PR-Veranstaltung der ÖVP am heutigen Freitag kann nicht davon ablenken, dass der Lehrermangel an Österreichs Schulen weiterhin vorherrscht. Wir sind noch immer Lichtjahre davon entfernt, den Lehrermangel nachhaltig zu bekämpfen. Es fehlt nicht nur an ausreichend Lehrkräften, sondern auch an einer qualitativ hochwertigen Ausbildung für unsere Pädagogen. Polaschek hat in seiner Amtszeit mehr durch Ankündigungen als durch konkrete Taten geglänzt und seit seinem Amtsantritt keine einzige relevante Reform erarbeitet, geschweige denn umgesetzt“, sagte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl zur Präsentation der Ergebnisse des Lehrstellen-Recruiting für das Schuljahr 2024/25.
Schon im Jahr 2021 Reaktionen angekündigt
„Schon kurz nach seiner Angelobung durch den Bundespräsidenten im Dezember 2021 hatte ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek angekündigt, dass er auf den Lehrermangel reagieren werde. So sagte er wortwörtlich in einem -Interview mit den Vorarlberger Nachrichten: ‚Wir sind froh, dass es wieder mehr Absolventen von den Lehrerausbildungsstätten gibt. Wir wollen aber auch Quereinsteigern durch Einschulungen helfen.‘
In drei Jahren ist nichts weitergegangen
Dann folgten Jahre, in denen er den bestehenden Lehrermangel kleinzureden versucht oder irgendwelche Maßnahmen und Kampagnen ankündigt hat, die dann aber nie effizient umgesetzt wurden beziehungsweise auch keine wirklich positive Wirkung entfalteten. In einem ZIB- Interview am 28. Juni 2024 bestätigte selbst der Minister den noch immer vorherrschenden Lehremangel folgendermaßen: ‚Wir haben Zeiten eines massiven Lehrermangels, und unser primäres Ziel muss sein, dass die Kinder Schulunterricht bekommen, dass die Kinder unterrichtet werden, und da müssen wir zum Teil improvisieren.‘ Da frage ich mich nun schon, was hat Polaschek in diesen knapp drei Jahren eigentlich gemacht?“, so der FPÖ-Bildungssprecher.
Lückenstopfen mit Studenten und Pensionisten keine Lösung
„Bereits ein Drittel der Schüler ist von den Auswirkungen des Lehrermangels betroffen, diese sollen weiterhin auch zum Teil von unzureichend qualifiziertem Lehrpersonal unterrichtet werden, damit der Lehrbetrieb überhaupt aufrechterhalten werden kann. Das Stopfen der Lücken mit Lehramtsstudenten und pensionierten Pädagogen kann doch keine Dauerlösung sein. Dieses Schönreden der unhaltbaren Zustände in unserem Bildungssystem durch Polaschek muss endlich ein Ende finden“, forderte Brückl.
Hoffnung liegt ganz auf neuer Regierung - ohne Polaschek
Das österreichische Schulsystem benötige unter anderem endlich praxistaugliche Reformen, ein rasches Ende des Lehrermangels und ein Aus der nach wie vor überbordenden Bürokratie. „Ebenso muss mit dem total verpolitisierten Schulapparat Schluss sein. Gerade diese Missstände belegen aber das eindeutige Versagen des ÖVP-Bildungsministers. Es ist nur zu hoffen, dass Polaschek seine Ankündigung, als Minister in der nächsten Regierung weitermachen zu wollen, nicht umsetzt - das wäre nämlich vor allem für die Schüler, Eltern und Lehrer eine Erleichterung“, betonte der FPÖ-Bildungssprecher.