In seinem Debattenbeitrag im Nationalrat heute, Mittwoch, zum Volksbegehren „Lebensmittelrettung statt Lebensmittelverschwendung“ führte der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Maximilian Linder aus: „Dieses Volksbegehren erhielt immerhin fast 204.000 Unterstützungserklärungen von Menschen, die sich um Lebensmittelverschwendung Gedanken machen, auch das ist ein positives Lebenszeichen einer funktionierenden Demokratie, und dass Volksbegehren ein wichtiges Instrument der direkten Demokratie sind, das wir Freiheitlichen unterstützen.“
Expertin hält gesetzliche Regelung für nicht optimal
„So soll es nach ausländischem Vorbild zu einer gesetzlichen Regelung zur Bekämpfung von Lebensmittelabfällen kommen, dem widerspricht jedoch Frau Dr. Gudrun Obersteiner von der Universität für Bodenkultur. Denn von den nicht verkauften Lebensmitteln im Handel werden jährlich etwa 20.000 Tonnen dem weiteren Verzehr zugeleitet, 10.000 Tonnen werden verfüttert, und 60.000 Tonnen müssen leider entsorgt werden“, erklärte Linder.
Sozialmärkte können Spenden nicht mehr bewältigen
80 Prozent der Lebensmittelhändler würden Lebensmittel spenden, wobei Sozialmärkte diese Mengen nicht mehr bewältigen könnten. Deshalb empfehle Dr. Obersteiner keine gesetzliche Regelung, sondern man solle soziale Einrichtungen besser unterstützen, damit sie mehr verteilen können. „Dazu kommt natürlich auch, dass die Vermarktungs-Richtlinien mit ihren ‚Schönheitsmerkmalen‘ der Lebensmittel überdacht werden sollen, genauso müssen die Qualitäts-Standards hinterfragt und gelockert werden – nicht jedes Produkt muss so heikel behandelt werden wie roher Fisch“, betonte Linder, der zusammenfassend noch erklärte, dass es eine Katastrophe sei, Lebensmittel wegzuwerfen und vor allem eine Bewusstseinsbildung in der Industrie, im Handel und der Bevölkerung betrieben werden muss.